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Marburg - Zusammen sind wir stark: Marburger Leuchtfeuer an Halina Pollum und vier Marburger Gruppen

In: Mitteilungen 244 (01/2021), S. 30

Das „Marburger Leuchtfeuer für Soziale Bürgerrechte“ hat die HU Marburg gemeinsam mit der Stadt Marburg an Halina Pollum verliehen. Die in Polen geborene Medizinisch-Technische Radiologieassistentin wurde ausgezeichnet für ihr vielfältiges Engagement in unterschiedlichsten Bereichen.

In ihrem – eher durch besondere Herausforderungen gekennzeichneten – Marburger Stadtteil Richtsberg hat sie sich für Ältere, Behinderte und Geflüchtete eingesetzt und dabei ein besonderes Augenmerk auf alleinerziehende Frauen gelegt. Ermutigung und Hilfe zur Selbstermächtigung sind wesentliche Elemente des vielseitigen Engagements der Marburgerin mit Migrationserfahrung. Die Preisverleihung fand am 15. Juli vor knapp 40 geladenen Gästen im Erwin-Piscator-Haus (EPH) statt.

Aus gegebenem Anlass hat die achtköpfige Jury zudem vier Marburger Gruppen mit einem „Marburger Leuchtfeuer für besonderen Einsatz in der Corona-Pandemie“ ausgezeichnet. Gewürdigt wurde damit der ehrenamtliche Einsatz von mehr als 400 Freiwilligen in der „Corona-Hilfe Marburg“, die zupackende Reaktion der „Tafel Marburg“ auf die spezifischen Herausforderungen der Pandemie, die durchgängige Arbeit des „Medinetz Marburg“ für Menschen ohne Krankenversicherung und das herausragende Engagement des Pflegepersonals in Heimen und Kliniken.

Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies wies auf die Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts gerade in Krisenzeiten hin. Der Träger des Göttinger Friedenspreises 2021 nannte die Entscheidung der Jury „klug“ und würdigte das Engagement der Preisträgerin Halina Pollum als „gelebte Solidarität“ sowie insbesondere die Arbeit des Medinetz und der Pflegekräfte.

Vertreter von Medinetz Marburg erklärten, sie strebten gesetzliche Regelungen an, die die Arbeit ihres Vereins überflüssig machen. Die Coronahife Marburg hat das ehrenamtliche Engagement praktizierter Nachbarschaftshilfe unter dem Namen „Marburg hilft“ inzwischen zu einem dauerhaften Unterstützungsangebot ausgeweitet. Der Marburger HU-Regionalvorsitzende Franz-Josef Hanke erklärte, dass weder „Applaus vom Balkon“ noch „ein Marburger Leuchtfeuer“ die Arbeit des Pflegepersonals ausreichend würdigen könnten, das neben seiner anstrengenden und nervlich aufreibenden Arbeit auch alle Einschränkungen erdulden müsse, die alle anderen Bürgerinnen und Bürger während der Pandemie ebenso ertragen mussten.

Einige Redemanuskripte und die Preisbegründungen wurden bereits online gestellt auf der Internetseite www.marburger-leuchtfeuer.de

Franz-Josef Hanke, Marburg

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